Mauerwerks- und Rissvernadelung

Verwitterung, Baugrundsetzung oder Überlastung sind die Hauptursache für Schäden an historischer Bausubstanz aus Natur- und Schalenmauerwerk. Wir verfügen über das gesamte Spektrum an Techniken, mit denen Bauten und Denkmäler schonend saniert werden.

Vom Einsturz bedrohte historische Gebäude erfordern einen bewussten Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz. Durch Vorspannung von Mauerwerk zur Sicherung der Stabilität und Erhöhung der Tragfähigkeit sowie Rückverankerungen von Mauerwerkswänden und Stützmauern können schützenswerte Objekte langfristig erhalten werden. Nicht selten sind dazu Bohrungen von 10 Metern und mehr erforderlich. Stark geschädigte Bauwerke können oftmals nur noch durch Spannanker in der Mauerwerksmitte gerettet werden. Auch weitere Verstärkungs- und Sanierungsverfahren könne notwendig sein.

Spannanker

Durch Spannanker werden Druckvorspannungen in ein Bauteil eingebracht.

Sie dienen der Verklammerung gerissener Bauwerksabschnitte und zur Verankerung rissgefährdeter Teile an standfesten Teilen der Konstruktion. Beim Einbau der Anker ist dabei zu achten, dass die Kräfte so in das Mauerwerk eingeleitet werden, dass keine Knickbeanspruchungen aus außermittiger Kräfteverteilung entstehen können. Der Korrosionsschutz der Anker und Lastverteilerplatten wird durch das umgeben mit einer Zementsuspension, einer Rostschutzbeschichtung oder aus einem Trasskalk oder korrosionsbeständigem Material sichergestellt.

Nadelanker

Nadelanker sind Stahlarmierungen in der Regel aus gerippten Baustählen, ggf. aus nicht rostenden Stählen, die in Bohrlöcher zentriert eingelegt und mit Trasskalk oder Trasszement kraftschlüssig verpresst werden. Sie werden schlaff eingebaut und wirken dann durch ihre Mantelhaltung am Verpressmörtel des Bohrlochs. Sie dienen der Verklammerung gerissener Bauwerksteile oder der Verbindung von Mauerwerksschalen.

Riss-Zement

Kraftschlüssige Verpressungen von Rissen mit (micro) freien Trasskalk oder Zementen. Mikro Zemente finden Anwendungen bei Trennrissen und Oberflächen nahen Rissen, sowie bei Hohlräumen im Beton. Die Füllgüter sind Feinstzemente, herstellt mit 95%igen Krongrößenanteil <16µm.
Die Aufbereitung bedarf spezieller Rührwerke um die erforderliche Mischungsstabilität und das notwendige Aufschließen aller Bestandteile zu gewährleisten. Die Verpressung erfolgt über Bohr- oder Klebepacker gemäß ZTV-Riss 93, Anhang 4.